Naturlehrpfad – Das Niedermoor

Niedermoore bzw. grundwassergenährte Moore entstehen in feuchten Senken, Mulden oder in Flussniederungen sowie an Hängen im Bereich von Quellwasseraustritten. (Auch verlandende Seen werden zu Mooren.)

Hier handelt es sich um ein ehemaliges Niedermoor, das während der vergangenen überdurchschhnittlich warmen und trockenen Sommer stark abgetrocknet ist und sich durch ein verstärktes Aufkommen vor allem von Weiden und Erlen sukzessive in einen Gebüsch- bzw. Pionierwald umgewandelt hat. Um dieses Biotop zu erhalten, war es dringend notwendig, Gehölze zu entfernen, die dem Moor Wasser entziehen. Diese Maßnahme wurde im Herbst und Winter 2024 / 2025 umfangreich durchgeführt und wird durch weitere Schritte Ende des Jahres 2025 ergänzt.

Aktuell siedeln sich hier vorwiegend Sumpfpflanzen an, wie beispeilsweise die Sumpf-Schwertlilie, Sumpf-Segge und Wald-Simse. Genaugenommen handelt es sich bei diesem Feuchtgebiet zur Zeit um einen Sumpf, der sich in Richtung eines Großseggenriedes entwickelt. Es bleibt abzuwarten, ob im Laufe der Jahre daraus wieder ein Niedermoor entstehen wird.

Die Muldenlage dieses Sumpfgebietes ist besonders gut vom Fußweg, der von der Bushaltestelle zum Haus Wildenrath führt, einzusehen. Die Fläche wird durch den Duvebach gespeist, der den oberen Teil des Hanges entwässert. Um den Abfluss des Wassers aus dem Sumpf zu verzögern und in Trockenperioden für ausreichend Vernässung zu sorgen, wird das Wasser des Duvebachs etwas gestaut.

Die Vegetation von Niedermooren ist abhängig von mehr oder weniger nährstoffreichem Grund-, Quell- oder Sickerwasser. Aufgrund ihres vergleichsweise hohen Nährstoffgehaltes ist in Niedermooren die Tier- und Pflanzenwelt artenreich, wobei die Anzahl der Arten je nach Kalkgehalt variiert. Als Beitrag zum Erhalt der Biodiversität versucht man den Lebensraum Niedermoor zu renaturieren.

Generell sind Moore wertvolle Wasserspeicher und damit auch ein natürlicher Hochwasserschutz. Ebenso ist die Rolle der Moore im Hinblick auf den Klimawandel besonders hervorzuheben: In ihrer Torfschicht binden Moore enorm viel Kohlenstoff und übertreffen in dieser Sicht die Leistungsfähigkeit von Wäldern.